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Naturpark Drömling will Biosphärenreservat werden

Auch der Bestand des Großen Brachvogels im Drömling ist rückläufi g, seit 1990 verringerte sich die Zahl um 50 Prozent.

Auch der Bestand des Großen Brachvogels im Drömling ist rückläufig, seit 1990 verringerte sich die Zahl um 50 Prozent.

Der Naturpark Drömling könnte ab 2012 Biosphärenreservat werden. Das kam beim Besuch von Sachsen-Anhalts Landwirtschafts- und Umweltminister Dr. Hermann Onko Aeikens zur Sprache, der anlässlich des 20-jährigen Bestehens des Naturparkes Drömling in Oebisfelde zu Gast war.

Von Gundi Neuschulz Oebisfelde. Bei Rothirsch, Seeadler und Kranich haben sich die Populationen im Drömling gut entwickelt, erklärte der Leiter des Naturparkes Drömling, Fred Braumann. Bei den Wiesenvögeln sei das differenzierter zu betrachten. Während der Bestand der Kiebitze in den vergangenen 20 Jahren um elf Prozent zugenommen habe, sei die Entwicklung bei der Bekassine und dem Großen Brachvogel rückläufig.

Mehr Raubsäuger als vorher verzeichnet „Das hat damit zu tun, dass wir nun mehr Raubsäuger haben, die die Wiesen absuchen“, so Fred Braumann. Habe es früher nur Fuchs und Hermelin als Feinde gegeben, kämen jetzt auch Waschbären, Munks und Marderhunde hinzu. Die Tollwut als natürliches Regulierungsmittel scheide aus, und auch die Jäger schafften es nicht, die Population gering zu halten, so Fred Braumann. Insgesamt sei die Entwicklung der Artenvielfalt im Drömling aber positiv zu sehen und mit der regelmäßigen, geplanten Winterüberflutung könnte auch der Bestand der Bekassine wieder zunehmen, da dieser Vogel Flachwasser brauche. Mit der Umsetzung des Naturschutzgroßprojektes sollen die Kriterien erfüllt werden, die zur Anerkennung als Biosphärenreservat gefordert werden. „Das bedeutet nicht, dass es neue Schutzgebiete geben wird, aber dann haben wir eine internationale Anerkennung“, sagte der Naturparkleiter. Naturparks sind einheitlich zu entwickelnde und zu pflegende, großräumige Gebiete, die eine große Arten- und Biotopenvielfalt aufweisen und eine durch vielfältige Nutzungen geprägte Landschaft aufweisen. In Naturparks wird eine dauerhaft umweltgerechte Landnutzung angestrebt, und sie sollen wegen ihrer landschaftlichen Voraussetzungen besonders für die Erholung und für nachhaltigen Tourismus geeignet sein.

Historisch geprägte Kulturlandschaft Biosphärenreservate werden durch die UNESCO (Organisation der Vereinten Nationen für Erziehung, Wissenschaft und Kultur) ausgewiesen. Die einzelnen Biosphärenreservate verbleiben unter der Hoheitsgewalt des Staates, zu dem sie gehören. Sie haben zum Ziel, historisch geprägte Kulturlandschaften zu erhalten, zu entwickeln oder wiederherzustellen. Dadurch tragen sie dazu bei, natürliche Ressourcen zu erhalten, Umweltbelastungen vorzubeugen, umweltgerechtes Verhalten bewusst zu machen und dem Schwund der biologischen Vielfalt entgegenzuwirken. Biosphärenreservate sollen im Wesentlichen die Voraussetzungen für ein Naturschutzgebiet mitbringen und im Übrigen überwiegend einem Landschaftsschutzgebiet entsprechen.

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